Netzausbau

Das Bild zeigt die Notwendigkeit des Netzausbaus. In Falschfarben wird auf einer Landkartendarstellung mit den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland die sogenannte Leistungsbilanz als Wärmebild bzw. Heatmeap dargestellt. Links im Bild im Jahre 2015, rechts 2030. Deutlich zu sehen ist hierbei, dass im Norden und Osten  mehr Energie erzeugt wird als verbraucht – im Süden ist es oft umgekehrt.

Zukunftsszenario: Im Norden und Osten wird mehr Energie erzeugt als verbraucht, im Süden ist es oft umgekehrt – Leistungsbilanz 2030 im Vergleich mit 2015.

In Deutschland und Europa befinden sich die Stromnetze im Wandel – die deutsche Energiewende und immer mehr grenzüberschreitende Stromflüsse prägen schon heute die Energielandschaft und stellen unser Übertragungsnetz vor neue Herausforderungen.

So speisen immer mehr Windenergie- und Solaranlagen mit schwankender Stromerzeugung in das Netz ein, während andernorts konventionelle Kraftwerke mit kontinuierlicher Erzeugung vom Netz gehen. Die Folgen: Wir transportieren immer größere Energiemengen über immer längere Strecken – eine Aufgabe, für die unser Stromnetz ursprünglich nicht ausgelegt war.

Die Energielandschaft von morgen

Diesem Wandel passen wir unser Übertragungsnetz an. Mit dem Netzausbau soll ein „atmendes“ System entstehen, das die schwankenden Einspeisungen aus erneuerbaren Energien ausbalancieren kann. Denn für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist entscheidend: Die Netzstabilität muss auch in Zukunft auf dem gleichen hohen Niveau bleiben wie heute. Gleichzeitig soll die neue Netzstruktur helfen, Versorgungsengpässe in den Verbrauchszentren im Süden und Westen zu vermeiden.

Die Visualisierung zeigt die neue Netzstruktur in Deutschland für den Stromtransport über weite Strecken

Neue Netzstruktur für den Stromtransport über weite Strecken

So arbeitet die neue Netzstruktur

  • Wechselstromleitungen sammeln den Windstrom im Norden und den Sonnenstrom im Süden ein.
  • Offshore-Netzanbindungen aus der Nordsee werden weiter ins Landesinnere und damit näher an die Lastzentren gezogen.
  • Gleichstromverbindungen sorgen für den Stromausgleich zwischen Norden und Süden.
  • Punktuell unterstützen effiziente konventionelle Kraftwerke dabei, eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten – gerade wenn Strom aus Wind und Sonne nicht verfügbar ist.
  • Pumpspeicherkraftwerke im Süden nehmen erneuerbare Energien auf und geben sie bei Bedarf wieder ab.
  • Power-to-Gas-Anlagen wandeln grünen Strom in Wasserstoff um.

Netzausbau im Dialog mit den Bürgern

Den Netzausbau treiben wir entsprechend unserem gesetzlichen Auftrag voran. In den kommenden fünf Jahren werden wir 22,2 Milliarden Euro in unser Übertragungsnetz investieren. Dazu kommen weitere Investitionen für die Realisierung der beiden geplanten Offshore-Netzanbindungssysteme. Insgesamt wird Amprion 5.500 Kilometer Höchstspannungsleitungen neu- oder ausbauen – einen großen Teil davon dort, wo bereits Stromtrassen verlaufen. Dabei setzen wir auf den Dialog mit Gesellschaft, Behörden, Politik und Wirtschaft, um gemeinsam effiziente, nachhaltige und bürgerfreundliche Lösungen zu finden.

Stromverbindungen zwischen den Ländern

Gemeinsam mit internationalen Partnern entwickeln wir außerdem das europäische Stromnetz weiter. Interkonnektoren wie ALEGrO zwischen Deutschland und Belgien oder das deutsch-niederländische Projekt Wesel–Doetinchem verbinden unser Netz mit den Netzen der Nachbarstaaten.