Europäische Intraday-Lösung (XBID) läuft stabil, Rückabwicklungssysteme nicht mehr verfügbar

Seit Inbetriebnahme der XBID-Lösung Mitte Juni wurden mehr als 2,5 Millionen Handelsgeschäfte im grenzüberschreitenden Intraday-Stromhandel abgeschlossen. Das teilen die Strombörsen (NEMO) und Übertragungsnetzbetreiber (TSO) mit. Weil die XBID-Lösung seit zwei Monaten stabil läuft, werden die für eine Rückabwicklung benötigten Systeme abgeschaltet.

Die XBID-Lösung befindet sich seit mehr als zweieinhalb Monaten im operativen Betrieb und läuft stabil. Gemäß IDOA (Intraday Operational Agreement) können die Systeme zur Rückabwicklung nun abgeschaltet werden. Sie waren entsprechend der vertraglichen Vereinbarung zwischen NEMOs und TSOs (IDOA) für zwei Monate nach Inbetriebnahme weiter vorgehalten worden, um bei einem Scheitern der XBID-Lösung als Übergangslösung zur Verfügung zu stehen.

Die Inbetriebnahme der XBID-Lösung und von zehn lokalen Implementierungsprojekten (LIPs) ist ein großer Schritt auf dem Weg zu einem europäischen Intraday Elektrizitätsbinnenmarkts. Sie ermöglicht den kontinuierlichen grenzüberschreitenden Intraday-Handel zwischen Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Lettland, Litauen, Norwegen, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien. Die meisten anderen Länder Europas werden sich im Jahr 2019 in einer zweiten Go-Live-Welle dem XBID-Projekt anschließen.

XBID führt alle europäischen Intraday-Märkte zusammen, die kontinuierlich ablaufen und ergänzt damit den bestehenden Day-Ahead-Markt.

Die XBID-Lösung basiert auf einem gemeinsamen IT-System bestehend aus SOB, einem Capacity Management Module (CMM) und einem Shipping Module (SM). Diese Lösung ermöglicht es, bei ausreichender grenzüberschreitender Übertragungskapazität Gebote von Marktteilnehmern aus unterschiedlichen Marktgebieten innerhalb der vom Projekt abgedeckten Region zusammenzuführen. Die Intraday-Lösung unterstützt sowohl explizite Allokation an der Grenze Deutschland/Frankreich (wie von den zuständigen Regulierungsbehörden gefordert) als auch kontinuierlichen impliziten Handel an allen in der ersten Go-Live-Welle teilnehmenden LIP-Grenzen. Sie entspricht dem EU-Zielmodell für den integrierten Intraday-Markt.

Die europaweite Kopplung der Intraday-Märkte ist ein Schlüsselelement zur Schaffung des europäischen Elektrizitätsbinnenmarkts. Mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Erzeugungsanlagen im europäischen Energiemix ist das Verknüpfen der unterschiedlichen Intraday-Märkte von zunehmender Bedeutung für Marktteilnehmer, die ihre jeweiligen Bilanzkreise immer kurzfristiger auszugleichen müssen. Mit der Weiterentwicklung des Intraday-Markts ergeben sich zusätzliche Optimierungspotentiale bei der Einsatzentscheidung von Erzeugungsanlagen - insbesondere erneuerbare Energien - und abschaltbaren Lasten. Das Ziel der XBID-Initiative ist die Steigerung der Effizienz des Intraday-Handels und damit verbunden die Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt.

Dr. Andreas Preuß
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